Soziale Distanzierung soll die Weiterverbreitung von Covid-19 eindämmen, so die Hoffnung zahlreicher aktueller Prognosen, Simulationen, Schätzungen und Vorhersagen. Diesen Prognosen, Simulationen, Schätzungen und Vorhersagen stellen wir hier Fakten gegenüber, genauer gesagt Erfahrungen aus dem Jahr 1918, dem Jahr der Spanische Grippe.
1918 kostete die Spanische Grippe ca. 675.00 Amerikanern das Leben. Trotz diverser Unterschiede zwischen der Spanischen Grippe vor mehr als einem Jahrhundert und der Coronavirus-Pandemie heute lässt sich die Wirksamkeit von sozialer Distanzierung sehr gut am Beispiel der damaligen Grippe-Epidemie belegen.
So empfahl im Jahr 1918 der oberste US Sanitätsinspekteur Dr. Rupert Blue dringend, alle Lokalitäten und Veranstaltungen zu schließen bzw. zu verbieten, bei denen sich größere Menschenmengen zusammenfanden. Damals oblag es den einzelnen Kommunen, dieser Empfehlungen des obersten Sanitätsinspekteurs zu folgen oder nicht - ähnlich wie heute in Deutschland.
Vor diesem Hintergrund handelten die Bürgermeister der damals dritt- und viergrößten US Städte St. Louis und Philadelphia sehr unterschiedlich: Der Bürgermeister von St. Louis folgte der Empfehlung sehr zeitnah und schlosss Kinos, Theater, Kinos, Schulen, Billardhallen, Cabarets, und untersagte öffentliche Bestattungen, Versammlungen und dergleichen mehr.
Der Bürgermeister von Philadelphia hingegen folgte der Empfehlung nicht. Mit dem Ergebnis, dass die Gesundheitseinrichtungen seiner Stadt völlig überlastet waren und die Todesraten in seiner Stadt in nur 2-3 Wochen drastisch in die Höhe schossen.
Die obige Graphik illustriert den Verlauf der Grippe-bedingten Todesfälle 1918 in Philadelphia und St. Louis. Ein sehr überzeugender, “real-world“-Beleg für die große Wirksamkeit sozialer Distanzierung, wie wir finden.
Bleiben Sie gesund!