Andreas Bischof, Geschäftsführer bei nova funds managt den Publikumsfonds nova Steady HealthCare und setzt dabei auf jene Werte, die seine Kollegen in der Regel links liegen lassen. Denn die Benchmark kümmert Bischof nicht weiter.
Überdurchschnittliches Wachstum bei unterdurchschnittlichem Risiko? Pharmaaktien gelten seit je als eher defensive Investments mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Laut einer Prognose der OECD wird sich das weltweite BIP bis 2060 mit dem Faktor 2,7 erhöhen. Für die Gesundheitskosten gibt es zwei Szenarien: ohne, dass die Staaten bei den Gesundheitsausgaben auf die Kostenbremse treten wird mit einem Faktor von knapp 6 gerechnet, aber auch mit Sparmaßnahmen soll es immer noch mal 4,2 sein.
Und woher kommt dieses Wachstum? Treiber des Sektors sind das Wachstum und die zunehmende Alterung der Bevölkerung; der Aufbau der Gesundheitssysteme in den Schwellenländern; die Verwestlichung des Lebensstils – auch in Schwellenländern werden immer mehr Kalorien zu sich genommen. Der Kalorienverbrauch wird aber nicht erhöht, was zu den bekannten Problemen rund um den Herzkreislauf
führt, Diabetes etc. Es gibt laufend medizinische Innovationen, die mit höheren Preisen vermarktet werden können als ältere Produkte. Und trotzdem haben weiter einen Mangel an Therapien – noch immer sind viele Krankheiten nicht ursächlich behandelbar, sondern nur über die Symptome.
„Die Gesundheitsausgaben wachsen schneller als das BIP – und wenn es so ist, dass sich an der Börse die Realität zumindest langfristig widerspiegelt, dann sollte sich der Gesundheitssektor auch an der Börse besser entwickeln als der Gesamtmarkt”, schlussfolgert Andreas Bischof, Geschäftsführer der rein auf den Gesundheitssektor spezialisierten Investmentboutique nova funds, der auch erstmals in Österreich den Fonds nova Steady HealthCare präsentiert.
Ein Fonds, der die ohnehin vorhandenen Vorteile der Pharma/Gesundheitsbranche nochmals toppen soll - und zwar in beide Richtungen. Also nochmals eine Überrendite zur Überrendite, und eine noch größere Risikoaversion. Ersteres wurde bei einem Blick auf die Charts zuletzt klar erreicht: Seit Anfang 2017 liegt der globale MSCI-Branchenindex rund 20% im Plus, 41% sind es beim
nova Fonds.
Und: "Diese Überrendite geht nicht mit höherer Volatilität einher, diese ist sogar absolut geringer als bei den Sektorindizes”, legt Bischof weitere Charts während seines Roadshowauftritts vor. Der nova Steady HealthCare investiert in maximal 30 Aktien, Biotechnologie ist ebenso wenig dabei wie Emerging Markets. Und höchstens ein kleiner Teil Pharma, während klassische Gesundheitsfonds mehrheitlich in die Pfizers und Roches dieser Welt investiert sind. Womit wesentliche Teile des Gesundheitssektors - Bischof zählt rund 1700 Unternehmen - bei den Investments außen vor bleiben.
Genau in diesem Teich fischt Bischof - von Medientechnikfirmen, Krankenhäuser und -versicherer bis zu IT-Zulieferern reicht das Engagement. „Segmente, die von klassischen Gesundheitsfonds zu Unrecht nicht beachtet werden”, sagt Bischof. Und sucht vor allem schwankungsarme, sprich stetige, Geschäftsmodelle - daher auch das "Steady" im Fondsnamen.
„Wer seine Insulinspritze jeden Tag braucht, dem ist es egal, ob die Wirtschaft gerade zwei Prozent wächst oder schrumpft”, sagt Bischof. Ähnlich ist es bei den Ausnahmen innerhalb des Subsektors Pharma, der eher gering gehalten wird. Denn Anbieter von Tier-Arzneien, Generika und Hersteller von Ästhetik und Lifestyle-Produkten wie z.B. Haarwuchsmittel, Botox... finden durchaus Eingang ins Portfolio, sofern - so eine Fondsvorgabe - zumindest 90% der Gelder in Aktien mit einer Marktkapitalisierung größer einer Milliarde Euro liegen. Und es muss jedenfalls aus Diversifikationsgründen in zumindest sechs der zehn MSCI-Gesundheitssubindustrien investiert werden - Biotech als Möglichkeit fällt aber aus. „Viel benchmarkferner kann man schon kaum mehr investieren”, sagt Bischof.
Sein Fazit: „Gesundheit wird immer gebraucht – ist unverzichtbar – das gilt nicht für alle Branchen”, sagt der Fondsmanager der so ein Investment daher als für langfristige und gleichzeitig risikoaverse Veranlagungen sieht.